Autogenes Training nach Dr. Schultz

Frau am Strand macht Autogenes Training fuer ihr psychisches Wohlbefinden.
 

Autogenes Training – ein Entspannungsverfahren durch Autosuggestionen


Das Autogene Training wurde von dem Begründer Dr. Schultz auch als „legitime Tochter der Hypnose“ bezeichnet. Die Klienten sprachen bei der Hypnose von einem angenehmen Schwere- und Wärmegefühl des Körpers sowie von tiefer Entspannung, begleitet von Gefühlen der Ruhe und Angstfreiheit. Diese angenehmen Nebenwirkungen der Hypnose machte sich Dr. Schultz zunutze und entwickelte das Autogene Training, bei dem sich der Klient „selber hypnotisieren“ kann. Die Selbstbeeinflussung durch eigene Formeln bewirkt eine gewollte Bewusstseinseinengung. Dadurch werden die begrenzte Wahrnehmung und das Alltagsbewusstsein aufgehoben.

Selbstbeeinflussung durch eigene Formeln


Klienten lernen durch wiederholte formelhafte Sätze (beispielsweise durch eine Übung, in der Wärme und Schwere vermittelt wird), sich auf ihren Körper zu konzentrieren und ihn zu entspannen. Dies hat auch eine beruhigende Wirkung auf das vegetative Nervensystem, bestehend aus Sympathikus und Parasympathikus. Durch die Körperentspannung wird der Parasympathikus angeregt, sodass der Kreislauf heruntergefahren wird. Der Körper schaltet um in den „Ruhemodus“, während gleichzeitig die Verdauungsdrüsen und die Darmtätigkeit angeregt werden, genauso wie beim Schlafen.

Auf die muskuläre Entspannung folgt automatisch auch die psychische Entspannung


Diese muskuläre Entspannung führt auch zu einer psychischen Entspannung, was bedeutet, dass durch bildhafte Vorstellungen und gedankliche Konzentration auf den Körper, tatsächlich vegetative Funktionen (nachweisbar durch Elektromyografie) ausgelöst werden. Durch regelmäßiges Üben, verbunden mit Disziplin und Beharrlichkeit, können die zur Entspannung förderlichen Sätze sogar zu „konditionierten Reizen“ führen. Automatisch ablaufende, positiv vegetative Reaktionen sind die Folge.

In stressigen Phasen wieder zur inneren Ruhe gelangen


Autogenes Training ist vielseitig einsetzbar. Es kann bei gesunden Menschen präventiv zur Stressbewältigung eingesetzt werden, oder zur allgemeinen Leistungssteigerung und Konzentrationsförderung. Es hilft bei vielen psychosomatischen Erkrankungen und zur Vorbeugung gegen das Burnout-Syndrom. Auf diese Weise werden schwierige Lebensübergänge und Krisen ohne Angst gemeistert.

Besondere Bedeutung kommt dem Autogenen Training, die als „analytisch orientiere psychotherapeutische“ Technik (das Oberstufen-Training des AT) zu, bei der es um eine tiefe Selbsterfahrung und Selbsterkenntnis geht. Bedingung für diese Technik ist aber die zuvor erlernte Tiefenentspannung des Körpers und damit auch der Psyche.

Gegenseitiges Vertrauen ist Voraussetzung für ein gelungenes Training. Nach einer strukturierten Einführung können die ersten Übungen durchgeführt werden. Meine Klienten, die zuvor unsicher waren sich selber zu beeinflussen, lernen schnell eigenverantwortlich zu handeln. Jede  „Autohypnose“ kann durch eine geübte Rücknahme-Übung jederzeit aktiv beendet werden.

Selbsthilfemethoden geben dir Klarheit und Freiheit


Ich möchte Menschen helfen, sich selbst zu helfen und nicht wieder in neue Abhängigkeiten zu tappen. Nichts sollte erzwungen werden, alles darf einfach sein. So sind manche Sätze nicht für alle gleich gut geeignet. Wenn beispielsweise bei der sogenannten „Stirnübung“ ein Klient durch die Formel der „Entspannung und Kühlung“ Kopfschmerzen bekommt, so genügt eventuell der Hinweis, die Formel in „Entspannung und Klarheit“ umzuformulieren. Es ist also wichtig, nichts im Unklaren zu lassen und körperliche Symptome auch ernst zu nehmen. Dein Körper weiß ganz genau, was ihm guttut oder schadet.

Autogenes Training als fließender Übergang zu Meditationen


Dr. Schultz hat das Autogene Training in die „Unterstufe“ und die „Oberstufe“ unterteilt. Nach erfolgreicher Beherrschung der Unterstufe (Entspannungsübung mit den 6 Hauptübungen), kann nach ca. einem halben Jahr mit der Oberstufe fortgefahren werden. Er verstand darunter ein „Auftauchen von inneren Bildern“ in der Entspannungsphase, und prägte somit auch den Begriff  „Autogene Bilderschau“.

Die Oberstufe geht viel mehr in die Tiefe der Psyche als die Unterstufe, da die „innere Bilderschau“ ähnlichen Charakter wie ein Tag- oder Wachtraum hat. Durch das Versinken in diese innere Bilderschau kann die „Oberstufe des Autogenen Trainings“ sogar einen fließenden Übergang zu anderen meditativen Techniken darstellen.

Autosuggestionen als eine Art Selbsthypnose


Durch die Autosuggestionen versetzen sich die Klienten selbst in einen entspannten Bewusstseinszustand. Man spricht auch von einer „Umschaltung“, einem Wechsel vom Wachzustand in einen „hypnotischen Bewusstseinszustand“, wie kurz vor dem Einschlafen. Meine Klienten sprechen nach dem Training von einer totalen Gelassenheit, von wertvollen Momenten, in denen Transformation einfach geschieht, fernab von jeglichen psychologischen und spirituellen Konzepten.

Die Entdeckung deines eigenen Innenraums


Sobald der Verstand ruhig gestellt wird, kannst du nach innen schauen und Projektionen, Konditionierungen und sämtliche Identifizierungen zurückzunehmen. Du verbindest dich wieder mit deinen Gefühlen und lässt deine Körperintelligenz zu Wort kommen. Neue Inspiration und Kreativität sind die Folge. Alle existentiellen Fragen lassen sich aus diesem entspannten Bewusstseinszustand heraus beantworten.

Das Spüren deiner eigenen Ganzheit – ist das größte Geschenk dieser inneren Arbeit.

Tamara Heuser